• Die ehemalige Villa Engelmann zwischen Hofheim und Marxheim. 

In den 1990er Jahren recherchierte eine Gruppe von Mitgliedern des Vereins für Heimatgeschichte Marxheim die Historie der Villa Engelmann, die bis 1971 im Grenzgebiet von Hofheim und Marxheim an der heutigen Rheingaustraße (damals: Marxheimer Straße 26) stand. Die Unterlagen mit umfangreichem Bildmaterial befinden sich heute im Archiv des Vereins für Heimatgeschichte Marxheim und können bei den offenen Donnerstagen eingesehen werden.  Der Ehrenvorsitzende Josef Noll hat dazu einen zusammenfassenden Beitrag geschrieben, den nun der Verein für Heimatgeschichte Marxheim und zeitgleich der Historische Arbeitskreis Hofheim auf ihren Webseiten veröffentlichen. (Link zur Webseite des Historischen Arbeitskreises Hofheim https://historisches-hofheim.de)

Trockenhaube aus den 1960ern, Foto VHG-Marxheim
Villa Engelmann – 1920er Jahre – Eingang von der Marxheimer Straße (heute: Rheingaustraße)

In den Jahren 1912 bis 1914 kaufte der Diplom-Ingenieur Friedrich Engelmann, *10. Juni 1871 in Frankfurt am Main, Vorstandsmitglied der Elektrizitäts-Actien-Gesellschaft, vormals W. Lahmeyer & Co., in Frankfurt am Main, in Hofheim an der Gemarkungsgrenze zu Marxheim Ackerland in der Größe von 12.500 Quadratmeter, dies sind 1,25 ha, um sich in der Zukunft ein Wohnhaus darauf zu errichten.

Herr Engelmann war verheiratet mit Clara geb. Mehler aus Aachen und hatte fünf Kinder. Die Familie wohnte in Frankfurt am Main in der Fürstenberger Straße.

Nach dem ersten Weltkrieg errichtete die Familie dann an der Marxheimer Straße 26 (heute Rheingaustraße / Ecke Uhlandstraße) im Zeitraum von Dezember 1921 bis Oktober 1922 das von Architekt Professor C. Sieben aus Aachen geplante Wohnhaus. Das Bauausführung erfolgte durch die Firma Hammel & Westenberger, Hofheim. Im Dezember 1922 war der Umzug von Frankfurt nach Hofheim.

Friedrich und Clara Engelmann, 1924
Der Garten hinter dem Haus, 1929

Herr Engelmann war in seiner Freizeit ein passionierter Gärtner und legte das restliche Grundstück als Nutz- und Ziergarten mit Liebe an. Zur Silberhochzeit 1924 konnte das Jubelpaar mit Stolz das Lebenswerk betrachten.

Am 16. Februar 1929 verstarb Friedrich Engelmann in Frankfurt am Main.

Studien und berufliche Aufgaben brachten es mit sich, dass auch die Kinder nach und nach das Haus verließen.

Frau Engelmann verwaltete das Haus mit verschiedenen Mietern, die alle sehr mit diesem Hause verbunden waren.

Im Jahre 1948 kehrte der Sohn Dr. Fritz Engelmann aus beruflichen Gründen mit seiner Familie nach Hofheim zurück und bewohnte das Haus an der Marxheimer Straße 26 wieder.

Frau Engelmann sen. verstarb im Dezember 1950 in Hofheim.

Da Herr Dr. Engelmann seit 1950 in Bonn bei einer Behörde tätig war, schuf er sich dort  ein neues Domizil und siedelte 1956 mit der Familie nach Bonn um. In Hofheim behielt man zwei Zimmer für notwendige Erledigungen gleich welcher Art.

Wegen außerordentlicher Belastungen wie Straßenbaukosten, Anliegerkosten und großer Reparatur-Arbeiten im Dachbereich entschloss man sich im Jahre 1970 zu einem Verkauf des Anwesens, das damals noch ca. 4.500 Quadratmeter groß war.

1971 erfolgten der Abbruch und der Neubau einer das volle Grundstück ausnutzenden Wohnanlage, wie sie heute noch zu sehen ist.

Nur der Eingeweihte erkennt noch in der Beton-Einfriedung an der Rheingaustraße die Stelle, an der der alte Eingang zur Villa Engelmann gelegen war.

Auf dem ehemaligen Gelände der Villa Engelmann steht heute die Wohnanlage Uhlandstraße 1 bis 13 –
Foto: Wilfried Wohmann

Verfasser des Artikels: Josef Noll

Aktuelle Zusammenstellung: Wilfried Wohmann vom Historischen Arbeitskreis Hofheim

 

Quellen:
Archiv des Vereins für Heimatgeschichte Marxheim (Beitrag und historische Bilder)
Wilfried Wohmann (aktuelles Foto)